Das erste mal hörte ich im Jahr 2000 von Heiligenhafen. Bis dahin war mein Interesse an deutschen Meeresufern kaum ausgebildet. Tina meinte eines Tages, dass wir die Möglichkeit hätten, günstig in einer Ferienwohnung Urlaub zu machen.

Heiligenhafen nach einem Sommergewitter

Sie hatte bereits Erfahrung an nordischen Küsten und dachte weniger an einen typischen Sommerurlaub an der Ostsee, sondern mehr an Wandern im Frühjahr oder Herbst weil da viel weniger los sei. Ich war bereits mehr wie urlaubsreif und dachte: Wenn schon, denn schon, - wir fahren gleich, im Januar oder Februar. Liebe Menschen erklärten uns für schlichtweg verückt.

	Heiligen-hafen ist im Wechsel der Jahreszeiten ein Verwandlungswunder. So zeigen unsere Bilder hier nur einen sehr schmalen Ausschnitt.
Die Häuser nahe Volgelschutzpark Graswarder		Weideland hinter dem Ferienzentrum

Es war dann auch so wie sie es gesagt haben: Kalter Wind ,Naturgewalten und wenige Geschäfte offen, aber es wurde einer der erholsamsten Urläube meines Lebens. Seitdem ist Heiligenhafen ein immer wiederkehrender Termin im Winterurlaubskalender. Manchmal auch zu anderen Zeiten.

Frühjahr an der Steilküste	Gewerbehafen im Sommer
Wer Einsamkeit sucht wird damit im Winter reichlich belohnt. Verschweigen darf man dafür auch nicht, dass in den Monaten Dezember bis Ende März der Reisende im Ferienzentrum meist vor geschlossenen Restaurants und Geschäften steht.

Gewerbehafen im Winter		Binnensee hinter dem Ferienzentrum

Während man in der Stadt Heiligenhafen noch ein paar geöffnete Gaststätten (Dank an Käppen Plambeck) finden kann, ist der Gast im Ferienpark dem reinen Glück ausgeliefert. In den letzten Jahren ärgerte uns, dass kaum ein Wirt sein Lokal im Winter offen hielt.

	Für Ruhesuchende gibt es im Sommer reichlich Rückzugsmöglich-keiten. Familien mit Kin-dern können sich even-tuell im nahe gelegenen Weissenhäuser Strand umsehen. Hier gibt es doch mehr Freizeit-Möglichkeiten für Kinder als Strand, Aktivhus und Kleinfahrgeschäfte.
Winter am Graswarder		Mondaufgang am Strand

Dem Bäcker "Bubber" im Aktivhus ist zu verdanken, dass es den ganzen Tag (Mo-So) leckere Brötchen und köstliches Gebäck zu kaufen gibt. Der Wintertourismus spielt scheinbar kaum eine Rolle in der Lokalpolitik.

Das Wellenbad wird abgerissen		Winter in der Dünenlandschaft

Während man rührend bemüht ist mit immer mehr neu gepflasterten Spazierwegen den Sommertourismus zu fördern, genügt sich die Stadt im Winter mit ihrem traditionellen Hochseeangeltourismus.

Rappsblüte hinter dem Ferienzentrum	Hus	Angler an der Steilküste
Zum Ferienzentrum noch ein paar Worte: Es ist ein Betonbau aus den 70ern, teils schon von der Ferne aus zu sehen. Damals modern, weil alles schnell zu erreichen sein sollte. Strand, Geschäfte, Lokale, selbst ein kleines Kino. Heute gibt es reichlich günstige Ferienwohnungen, mit teilweise phantastischer Aussicht, ein unverbautes Umland mit intakter Umwelt, und das nicht nur im Naturschutzpark Graswarder.

Winter am Yachthafen		Frühjahr am Binnensee

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