Vor unserer Abreise befürchtete Tina immer wieder, von Insekten gestochen zu werden, die Eier bzw. ihre Larven im menschlichen Körper ablegen. Schließlich kommt das in Mittelamerika oder Südamerika immer wieder vor , wo Leute im Urwald herumkriechen. Das kann man ja im Fernsehen sehen oder in Zeitschriften nachlesen. Ich meinte dann zu ihr, dass die meisten Geschichten reine Horrorerfindungen sind oder es für sie 100 mal wahrscheinlicher wäre, vom Blitz getroffen zu werden als so was zu erleben. Der intelligente Leser wird an dieser Stelle sofort richtig vermuten, es kam doch anders kam als ich gemeint habe. In einem Punkt hatte ich allerdings Recht behalten - Tina war nicht betroffen. Das Tier, welches mich befallen hatte nennt sich Dasselfliege (Dermatobia hominis), die Einheimischen kennen das etwa hummelgroße Insekt auch als Botfly. Interessanterweise wird man nicht von ihr selber gestochen, sondern von einem stinknormalen Moskito, welches wiederum zunächst von einer Dasselfliege "vergewaltigt" wurde um die Eier auf den Körper des Moskitos zu legen (Phoresis). Nach dem Stich des Moskitos lassen sich die Larven auf den gestochenen Warmblüter fallen und schlüpfen durch den Stichkanal unter die Haut des Opfers. Hier wächst das nette Tierchen in bis zu 45 Tagen zu einer stattlichen ca. 3 cm grossen mit borsten besetzten Made. Wenn man sie nicht vorher entfernen lässt schlüpfen sie aus, fallen zu Boden, verpuppen sich, werden zu Dasselfliegen, paaren sich und suchen sich einen Moskito usw. usw.. |
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Die einheimischen Indios verwenden Rinderfett, dass sie dick auf die Wunde auftragen um der Made der Bot fly das Atmen unmöglich zu machen und sie somit zum vorzeitigen Ausschlüpfen zu zwingen. Ich bevorzugte dann doch lieber einen guten Chirurgen. |
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