Technik für die USA-ReisePois zum DownloadEinreise Automiete und Verkehrzur ersten SeiteUSA

Death Valley

Nächstes Ziel wäre Trona gewesen, Tina hatte aber heute wenig Lust auf heftiges Gravelroad fahren und einen riesen Umweg wegen ein paar grauer Felsspitzen, wie sie sagte. So entschlossen wir uns auf direktem Weg in das Death Valley zu fahren, die Begeisterung für das Wüstental war noch immer dieselbe. Anmerken möchte ich, dass man in dieser Hinsicht sehr oft auf Verständnislosigkeit trifft. Nur wenn man einen frühen Morgen oder einen Sonnenuntergang in dieser Wüste erlebt hat, offenbart sich einem die ganze Schönheit des Death Valley.
Death Valley
Death Valley
Die erste Wüstenpfanne nach der Westeinfahrt
Dieser Brocken hatte keine Lust auf Rennen
Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen auch dieses Jahr wieder eine Nacht im Tal des Todes zu verbringen. Letztes Jahr hatten wir Stovepipe Wells als Unterkunft, ideal hier die Nähe zu den Riesendünen und die Ruhe. Dieses Jahr wollten wir entweder Panamint Springs oder Furnace Creek, die beiden einzigen Alternativen zu Stovepipe Wells im Death Valley ausprobieren. Panamint Springs erreichten wir als erstes von Westen auf der 190er kommend, sahen es von außen an und entschieden nach einem Blick in die Karte, es doch lieber mit der Furnance Creek Ranch zu probieren, das von den Möglichkeiten her strategisch wesentlich mehr Vorteile bietet. Dazu haben wir oftmals gelesen, dass der Golfplatz und die anderen bewässerten Grünflächen Coyoten und andere Tiere anlockt. Zimmer waren frei, der Preis und das Zimmer mit Blick auf den Golfplatz waren o.k., wir konnten gleich noch offene Vorhaben vom letzten Jahr in die Tat umsetzen. Dieses Mal sollte es in den Nordosten des Nationalparks gehen, Scottys Castle und der Ubehebe Crater wurden besucht und bestaunt und natürlich alles interessante am Wegesrand.
Scottys Castle
Scottys Castle
Scottys Castle
Ansicht vom Hügel
Tor zum Hof
Innenhof
1970 erwarb der National Park Service Scottys Castle für 850.000 Dollar, seitdem gewann die im Stil eines Schlosses gebaute Villa den Stellenwert vergleichbar unserem Schloss Neuschwanstein. Es lockt jedes Jahr ca. 100000 Besucher an. Interessanterweise gehörte das Anwesen niemals dem ehemaligen Stuntreiter der Buffalo Bills Cody's Wild West Show, mit dem Namen Walter Scott, sondern einem Millionär mit dem Namen Albert Johnson, ein Versicherungsmagnat aus Chicago.
Beide verband eine seltsame Freundschaft wenn man weiss, dass Scott seinerzeit Johnson mit einer erfundenen Goldmine in Death Valley hereinlegen wollte. Johnson war ein hochgeachteter, religiöser Mann, Scott ein Raufbold, trotzdem bot Johnson Scott eine Stelle als Verwalter an und lebenlanges Wohnrecht in der Villa. Zwischen beiden entstand eine lebenslange Freundschaft. In vielen Zimmer hingen Bilder von den Freunden, niemals jedoch Bilder von Johnsons Ehefrau. Wenn man mich fragt waren beide Männer ein Liebespaar.
Scottys Castle
Wüstenschloß ohne wirkliches Vorbild
Die Besichtigung des Wüstenschlosses war unterhaltsamer und schöner als wir vermutet hatten. Die Fahrt gefiel uns alleine schon wegen einer wunderschönen Begegnung mit einem jungen Coyoten. Dieser hatte durch Hunger und durch Gewöhnung an fütternde Touristen seine natürliche Scheu verloren und wir konnten das schöne Tier aus der Nähe betrachten. Er umrundete mehrmals unser Auto, in der Hoffnung Fressen zu bekommen. Mit etwas Sorge um das Tier fuhren wir weiter zum Ubehebee Crater. Es ist gar nicht unwahrscheinlich, dass irgendjemand den Coyoten umfährt, oder das das Tier einmal zuschnappt und dann deswegen erschossen werden muss.
Coyote
Coyote
Wir gaben ihm den Namen Karl Heinrich...
ich glaube er mochte den Namen nicht wirklich
Ein schon lange erloschener Vulkankrater im Nationalpark war das nächste Ziel, der Ubehebe Crater. Der Krater entstand, als Magma auf Grundwasser traf und eine Dampfexplosion auslöste. Bislang gesehene Fotos konnten mich nicht so begeistern. Jetzt da wir am 230 Meter tiefen Kraterrand standen, gefiel mir die Gegend ausgesprochen gut. Sie hob sich deutlich von der sonst vorherrschenden Wüstenlandschaft ab. Trotzdem, bis auf einen kurzen Spaziergang kann man hier nicht viel unternehmen.
Ubehebe Crater
Ubehebe Crater
Ubehebe Crater
Der Kraterweg
Zufahrt
Kraterrand
Aufkommender Wind versprach nichts Gutes und wir machten uns bald auf den Heimweg zum Motel. Nach zwei Drittel des Weges fing ein Sandsturm an die Heimfahrt zu erschweren, wir kamen rechtzeitig in Furnance Creek an, das uns wie ein ruhiger Hafen vorkam, bevor der Sandsturm heftiger wurde.
Ubehebe Crater
Ubehebe Crater
Das Abendessen in einem der zwei Restaurants verschaffte uns den ersten richtigen Ärger des Urlaubs. Das Steakrestaurant “Wrangler” ließen wir wegen der ausgeschriebenen Wucherpreise links liegen, um im Nachbarrestaurant “Forty-Niner” einen uns zugewiesenen Platz einzunehmen. Nach kurzer Zeit kam der Oberplatzanweiser und meinte, ob wir was dagegen hätten den Platz zu tauschen, da dies ein Vierertisch sein und wir doch nur zu zweit wären. Wir tauschten bereitwillig, obwohl der Raum mit über zwanzig Tischen leer war und bestellten je einen Cheeseburger und einen Pitcher Bier, auf dessen Preis ich nicht achtete.
DeathValley
DeathValley
Sandsturm beendet den Besichtigungstag ohne Sonnenuntergang...
...dafür mit Dirt Devils
Wenige Minuten nachdem unser Essen auf dem Tisch stand, platzierte der oben beschriebene Platzanweiser zwei Amis hinter uns genau an den Tisch an dem wir zuerst saßen. Als klar war, dass die zwei Amis alleine bleiben würde, entschloss ich mich den Oberplatzanweiser zu fragen was das soll, bzw. ihm ordentlich die Meinung zu sagen und ihm ebenfalls den Abend zu versauen. Eine echte Ausrede hatte dieser nicht, nur eine formelhaft runtergespulte Entschuldigungsformel. Der Höhepunkt sollte aber die anschließende Rechnung werden. Zu den überteuerten Cheeseburgern, rechneten sich noch fast 30 $ für einen Pitcher Bier, weil angeblich englisches Importbier, und die absolute Höhe waren 20% bereits eingerechnetes Bediengeld, sowie zusätzlich 20% Tip. Unbedarfte USA-Neulinge fallen auf diese unverschämte Tour leicht rein. Zum ersten Mal, in unzähligen Auslandsreisen, habe ich Trinkgeld komplett verweigert.
DeathValley
DeathValley
DeathValley
Karl Heinrichs Verwandte
Generalstore und das erwähnte "Restaurant"
Ständiger Gast der Furnace Creek Ranch
Wir beschlossen am nächsten Morgen, dass in diesem Restaurant, geplante Frühstück ausfallen zu lassen. Stattdessen sollten ein paar Sandwiches aus dem Generalstore nebenan reichen. Tatsächlich gab es Frühmorgens noch ein paar Coyoten zu sehen. Das moteleigene Boraxmuseum besichtigten wir nur kurz, um nochmal ein paar Fotos von Maschinen und Fahrzeugen zu machen, bevor wir bei schönsten Wetter nach Las Vegas aufbrachen. Der Sandsturm hatte sich in der Nacht gelegt. Fazit des Furnance Creek Besuches: Liegt strategisch günstig zur Ersterkundung des Death Valley, Unterkünfte sind o.k., zur Restauration habe ich mich reichlich ausgelassen, unser Favorit bleibt Stovepipe Wells, wo wir uns näher zur Natur fühlten, allein schon wegen der Touristenmassen in Furnance Creek.

Mehr Bilder vom Death Valley aus anderen Reisen gibt es hier auf dem Kompassbutton

Death Valley